Geschichte

Taubstummenclub Badenia Pforzheim e.V. 1899

1826 bis 1865

Pforzheim war Sitz der größten Taubstummenanstalt in Baden.
97 Zöglinge wurden von 7 Lehrkräften 
an der Gehörlosenschule am Waisenhausplatz unterrichtet. 
Nach Beendigung der Schulzeit waren die Gehörlosen 
willkommene Arbeitskräfte in der Pforzheimer Schmuckindustrie.

22.10.1899

GRÜNDUNG des Taubstummenclubs Badenia in Brötzingen.

Gründungsmitglieder waren Schönthaler aus Pforzheim und Lindenmann aus Niefern.

1907 bis 1909

Vorstand war Max Härdtner, unterstützt von einem Lehrer aus Karlsruhe, namentlich nicht bekannt sowie bis 1924 Studienrat Rapp von der Pforzheimer Goldschmiedeschule.
Kirchlicher Mittelpunkt war die Barfüßer Kirche für alle Evangelischen, katholischen und jüdischen Gehörlosen. Kurz vor dem ersten Weltkrieg wird die Gehörlosenschule aufgelöst.

1924 bis 1932

Georg Ries übernahm die Betreuung der Gehörlosen.

Neue Vorstände waren Arnold Schroth und Hermann Goldbaum.

1941

Gründung eines Kegelclubs unter Führung von Schroth und Heck, 
später Kleß und Emilie Schröder.

23.02.1945

Totalzerstörung Pforzheims mit 17.000 Toten durch Fliegerangriff. 
Unter den Toten waren mehr als 10 Gehörlose, darunter auch der Vorstand. 
Sämtliche Vereinsakten waren verbrannt. Der Verein existierte nicht mehr.

1949/1950

Wiederbelebung des Vereins durch Ries 
und Gründung eines neuen Vereins unter Reinhard Schöttle und Erich Heck.

1955

Neuer Vorstand Georg Erdle, 
später Otto Schiefelbein mit Unterstützung von Pfarrer Banner aus Niefern.

1957

Neue Vorstandschaft Erich Heck und Emilie Schröder, 
mit Unterstützung von Hilde und Karl Paggel.

1960

Neuer Vorstand Siegfried Nötzel und Walter Buckel.

Im Lauf der Jahre Abwanderung vieler Jugendlicher nach Karlsruhe, 
da dort ein überregionales Gehörlosenzentrum gebaut wurde und viele Aktivitäten bot.

1981

Franz Boob übernahm die Aufgaben der Familie Paggel.

Es wurden neue Ideen entwickelt und über ein eigenes Gehörlosenzentrum nachgedacht.

Die Trennung zwischen Kegelclub 
und Gehörlosenverein wurde organisatorisch aufgehoben.

Die Abwanderung der jungen Mitglieder konnte gestoppt werden, 
die Mitgliederzahlen steigerten sich wieder.

1984

Beantragung eines eigenen Gehörlosenzentrums.

1986

Genehmigung durch das Landratsamt zur Einrichtung eines Zentrums das zusammen mit der Selbsthilfegruppe für Multible-Sklerose-Erkrankte „AMSEL“ betrieben werden sollte.

Fertigstellung des Zentrums in einem bis zu diesem Zeitpunkt 
als Fabriksaal genutzten Raumes, in nur drei Monaten Bauzeit.

Hier ist die große Unterstützung von Frau Hella Marquardt zu erwähnen.

Vorstand Walter Buckel durfte die Einweihung leider nicht mehr erleben.

Pfarrer Reinle aus dem Stadtteil Arlinger übernahm die Seelsorge.

1987

Das Hörgeschädigtenzentrum in der Luitgardstraße wurde eingeweiht.

Neues Vorstandsteam Berthold Huthmacher, Frank Holder, Barbara Czora und Franz Boob.

Gründung einer Wandergruppe unter der Leitung von Hermann Herdecker.

1988

Herausgabe der ersten Vereinszeitung.

Frauengymnastikgruppe unter Hasreta Malezic wurde gegründet.

Kegelgruppe wird Deutscher Meister.

1990

Gründung einer Seniorengruppe unter Maria Huthmacher 
sowie einer Jugendgruppe unter Vlado Cindric und Volker Weber.

1993 bis 1998

Teilnahme der Jugendgruppe beim Marktplatzfest.

Gehörlosendisco unter Harald Zitterbart und Bernd Huterer.

Besuch und Gegenbesuch der Jugendgruppen aus Pforzheim und Vicenza.

Aufklärung über die Gehörlosenproblematik in der Pforzheimer Innenstadt.

Wiederauflage der Hörgeschädigtenzeitung und Veröffentlichung einer Homepage.

Gründung einer Mutter/Kindgruppe unter Anja Le Minh und Kirsten Hölle.

Frau Heiden wird neue Seelsorgerin.

2002

5-jähriges Jubiläum der Mutter/Kindgruppe.

2004/2005

Umzug und Einweihung des Gehörlosenzentrums in die Hohenstaufenstrasse 15.

2007

Martina Fuchs wurde neue Seelsorgerin.

2008

Übernahme der Wandergruppe durch René Hölle.

2009

Start einer Nordic-Walking-Gruppe. Leitung René Hölle.

Gründung Rommé-Club unter der Leitung von Joachim Hirt.

2008 bis 2010

Große Probleme in der Vereinsführung.

2010

Franz Boob wurde als Schriftführer abgewählt. Dorothea Bähr übernahm sein Amt.

Neuer erster Vorsitzender wurde René Hölle, seine Stellvertreterin Claudia Reichelt-Vollmer.

Berthold Huthmacher wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

2012

Übernahme der Seniorengruppe durch Edith Hirt.

2013

René Hölle erhielt die Verdienstnadel des DGB in Silber 
für 15 Jahre Vereinsarbeit in verschiedenen Ämtern.

2015

Mitgliederversammlung des Landesverbandes in Pforzheim.

Erste Deaf-Messe in Pforzheim.

2018

Straßensammlungen osteuropäischer Gruppen wurde 
mit den Tageszeitungen und der Polizei diskutiert.

2019 bis 2021

Die Pandemie hatte das Vereinsgeschehen total lahmgelegt. 
Alle Kontaktmöglichkeiten waren durch den Lockdown unterbunden. 
Eine sehr schlimme Zeit.

2022

Drei Jahreshauptversammlungen mit Neuwahlen konnten durchgeführt werden.

Eine neue Vorstandschaft wurde gewählt:

Erste Vorsitzende Claudia Reichelt-Vollmer, zweite Vorsitzende Dorothea Krämer-Friedl.

Beide unterstützt von Emilia Filippi und Petra Zitterbart.

25-jähriges Jubiläum des Familientreffs.

2023

Ehrung von René Hölle für 25 Jahre Vereinsarbeit mit der DGB-Verdienstnadel in Gold.

Claudia Reichelt-Vollmer erhält für 15 Jahre Vereinsarbeit die DGB-Verdienstnadel in Silber.

05.10.2024

Der Gehörlosenverein feiert sein 125stes Bestehen.